Die meisten Missverständnisse entstehen meiner Meinung nach, weil wir oft etwas „in den falschen Hals“ bekommen, wie man so schön sagt.
Wir hören etwas, interpretieren es mit unserer eigenen Geschichte und können dann oft das Vernommene schlecht verdauen.
So läuft das. Und das ist bei allen gleich. Wie tröstlich und wie wertvoll das zu wissen. Denn wenn uns etwas bewusst wird, dann können wir es wahrnehmen und bewusst daran arbeiten, wenn wir es verändert wollen.
Und Veränderung gelingt auch nur Schritt für Schritt und wenn die Zeit reif dazu ist.
Dazu braucht es Feingefühl und Spürsinn für die eigene Seele.
Im Zwischenmenschlichen und Alltäglichen geht es vor allem um die Sprache, die uns verbindet oder trennt.
Sprache ist so etwas Wertvolles. Sie gibt uns die Möglichkeit, uns mitzuteilen in der Welt. Sie ist einmalig. Individuell und doch auch Gleich. Jedes Land hat seine Sprache, jede Region hat ihren Dialekt.
Was den meisten Menschen noch völlig unbekannt ist: Bei der Sprache läuft auch ein Gefühl mit. Immer und immer schon. Seit je her.
Aber das Gefühl für Sprache ist in der Vergangenheit immer mehr verloren gegangen. Warum? Weil die Zeit, die Gesellschaft, das Leben… alles hat sich beschleunigt und ist immer schneller geworden.
Die Seele braucht jedoch Zeit und auch der Körper, um zu verarbeiten, zu integrieren, zu wandeln und zu wachsen.
Die Sprache und auch die Körpersprache gilt es nun wieder zu erobern. Damit die Sprache wieder klarer wird. Eindeutiger. Stark im Ausdruck.
Und es ist wichtig, nachzufragen. Verstehen wir etwas nicht, dann scheuten wir uns in der Vergangenheit zu sehr, Rückfragen zu stellen. Aus Angst, weil wir etwas nicht verstehen oder unsicher sind, gehen wir manchmal einfach drüber. Aber der fade Nachgeschmack bleibt bestehen.
Wie traurig, wenn dann manchmal eine Freundschaft daran zerbricht.
Corona hat mir persönlich gezeigt, wie wichtig mir gute Freunde sind. Und wie achtsam wir damit umgehen müssen.
Gute Freunde müssen nicht immer nur miteinander lachen. Sie dürfen ehrlich sein miteinander. Weinen, schreien, konfrontieren, lachen, lieben, fühlen…. Das Wichtigste an allem ist die Wahrhaftigkeit und das Verständnis für die Gefühle des anderen und die Gefühle von mir.
Dann entstehen neue Verbindungen, die immer noch mehr an Tiefe gewinnen. Alles andere kratzt nur an der Oberfläche.
Also, packen wir es an: Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort! So steht es schon in vielen Glaubensbüchern.
Gestalten wir eine neue Welt mit einer klaren, achtsamen und mitfühlenden Sprache.
Langsam, alles in seiner Zeit. Zum Wohl dieser Erde und allen Lebens. Wort für Wort….
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